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1304. Dezember 29. Breslau vor der kleineren Domthür.

i. d. b. Thom. Ep. 1305.

Heberwinus, Pfarrer zu Po(l)snicz (Polsnitz Kr. Neumarkt, vgl. 1305 Dez. 29), die Breslauer Domvikare Pribco subcustos und Decanellus entscheiden als erwählte Schiedsrichter in dem Streite zwischen dem Pfarrer Johann von Kostenblut und dem Pfarrer Wytoslaw von Gross-Peterwitz (Kr. Neumarkt) wegen gewisser Feldzehnten von den Ritteräckern der Gebrüder Paul und Martin, Söhne des weiland Martin Chozemyrowicz, gelegen zwischen Kostenblut, Scheppanwicz (Tschammendorf), Radacowicz (Rackschütz), Samsonowicz (Jenckwitz?) und Gross-Peterwitz und jetzt im Besitz der Wittwe des Ritters Albert gen. Rynbaba (Rheinbaben) und seiner Söhne und Erben, welche Accker Pfarrer Johann auf 8 Hufen, Wytoslaw aber auf weniger schätzte, dass Wytoslaw die Zehnten von obigen Aeckern für sich und seine Kirche empfangen und dafür dem Johann jährlich 1 M. in der Oktave des heil. Martin geben soll. Wer diesen Vergleich verletzt, soll 10 M. Strafe zahlen; von dieser Strafe erhalten 1/3 Herr . . . Breslau er Offizial, das zweite Drittel obige Schiedsrichter, das letzte Drittel der Geschädigte.

Z.: die Herren Veit Kantor zu Breslau, Mag. Peter Kanonikus zu S. Egidii, Peter Ritter und Seidelmann Domvikare.


Abschr. i. d. Notariatsinstrument von 1318 im Bresl. Staatsarch. Vincenzst. 164b mit genauer Beschreibung der Siegel der 3 Aussteller des Herrn Prybco, des Pfarrers Heberwin und des Decanellus, Vikars an der Domkirche von Breslau.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.